Demenz und Bewegung
- Berkay Kuralay
- 7. Juni 2024
- 3 Min. Lesezeit

Einleitung
Demenz ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die das Gedächtnis, das Denken und das Verhalten beeinträchtigt. Weltweit sind Millionen von Menschen betroffen, und die Zahl der Erkrankten steigt stetig. Neben der medizinischen Versorgung und psychologischen Unterstützung spielt Bewegung eine entscheidende Rolle im Umgang mit Demenz. In diesem Blog beleuchten wir die Beziehung zwischen Bewegung und Demenz und wie körperliche Aktivität den Krankheitsverlauf beeinflussen kann.
Was ist Demenz?
Demenz ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen, die das Gehirn betreffen und zu einem allmählichen Verlust der kognitiven Fähigkeiten führen. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Weitere Formen umfassen die vaskuläre Demenz, die Lewy-Körper-Demenz und die Frontotemporale Demenz. Gemeinsame Symptome sind Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten bei der Sprachfindung, Orientierungslosigkeit und Verhaltensänderungen.
Die Rolle der Bewegung bei Demenz
Es gibt eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen, die darauf hinweisen, dass körperliche Aktivität eine positive Wirkung auf die kognitiven Fähigkeiten und das allgemeine Wohlbefinden von Menschen mit Demenz haben kann.
Kognitive Vorteile
Studien zeigen, dass regelmäßige Bewegung das Fortschreiten der kognitiven Beeinträchtigung verlangsamen kann. Körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und kann das Wachstum neuer Gehirnzellen unterstützen, was zu einer verbesserten Gehirnfunktion führt (Blondell et al., 2014).
Stimmung und Verhalten
Bewegung hat auch positive Auswirkungen auf die Stimmung und das Verhalten von Demenzkranken. Sie kann Symptome wie Depression und Angst lindern und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Regelmäßige körperliche Aktivität kann zudem helfen, Verhaltensprobleme zu reduzieren und die Lebensqualität zu steigern (Forbes et al., 2015).
Soziale Interaktion
Gruppensportarten oder Bewegungskurse bieten zusätzlich die Möglichkeit zur sozialen Interaktion. Soziale Aktivitäten sind wichtig, um Isolation zu vermeiden und das Gefühl der Zugehörigkeit zu fördern, was wiederum das emotionale Wohlbefinden unterstützt (Eggermont et al., 2006).
Arten von Bewegung
Es gibt verschiedene Arten von körperlicher Aktivität, die für Menschen mit Demenz von Vorteil sein können:
Aerobe Aktivitäten
Gehen, Schwimmen und Radfahren sind hervorragende Übungen, die die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessern und die allgemeine Fitness steigern.
Krafttraining
Leichtes Gewichtheben oder Widerstandsübungen können die Muskelkraft erhöhen und helfen, die Mobilität zu erhalten.
Balance- und Flexibilitätsübungen
Yoga und Tai Chi sind nicht nur sanft und schonend, sondern verbessern auch das Gleichgewicht und die Flexibilität, was das Sturzrisiko verringert.
Freizeitaktivitäten
Gartenarbeit, Tanzen und andere Freizeitaktivitäten sind nicht nur körperlich anregend, sondern auch mental stimulierend und sorgen für Freude und Abwechslung.
Wie man Bewegung in den Alltag integriert
Es ist wichtig, dass Bewegung Spaß macht und ein fester Bestandteil des täglichen Lebens wird. Hier sind einige Tipps, wie dies gelingen kann:
Routine etablieren: Legen Sie feste Zeiten für Bewegung fest, um sie zu einem festen Bestandteil des Tagesablaufs zu machen.
Gemeinsam aktiv sein: Beteiligen Sie Familie und Freunde an den Aktivitäten, um soziale Interaktion zu fördern.
Angepasste Übungen: Wählen Sie Aktivitäten, die den individuellen Fähigkeiten und Vorlieben entsprechen, um Überforderung zu vermeiden.
Professionelle Unterstützung: Ziehen Sie bei Bedarf die Unterstützung durch Physiotherapeuten oder Fitnesstrainer in Betracht, die auf die Bedürfnisse von Demenzkranken eingehen können.
Fazit
Bewegung spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit Demenz. Sie kann nicht nur die körperliche Gesundheit verbessern, sondern auch das geistige Wohlbefinden stärken und die Lebensqualität erhöhen. Durch regelmäßige körperliche Aktivität können Menschen mit Demenz aktiver, glücklicher und selbstbestimmter leben.
Indem wir Bewegung in den Alltag von Demenzkranken integrieren, können wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung ihrer Lebensqualität leisten und gleichzeitig die Belastungen für die Pflegepersonen verringern.
Literaturverzeichnis:
Blondell, S. J., Hammersley-Mather, R., & Veerman, J. L. (2014). A systematic review and meta-analysis of the association between physical activity and dementia risk. Retrieved from Consensus.
Forbes, D., Forbes, S. C., Blake, C. M., Thiessen, E. J., & Forbes, S. (2015). Exercise programs for people with dementia. Retrieved from Consensus.
Eggermont, L. H. P., Swaab, D. F., Luiten, P. G. M., & Scherder, E. J. A. (2006). Exercise, cognition and Alzheimer's disease: More is not necessarily better. Retrieved from Consensus.
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